Inhaltsverzeichnis zu Mixed Reality und die Apple Vision Pro - Zukunft von CGI / 3D?:
- Was ist Apple Vision Pro?
- Was bedeutet Spatial Computing?
- Bedeutung Erweiterte Wahrnehmung
- Bedienung von Apple Vision Pro
- Für wen ist die Apple Vision Pro interessant?
- Revolutioniert die Apple Vision Pro also mit Mixed Reality die Art und Weise, wie wir arbeiten?
- Keine echte Sicht - alles Kamera und CGI
- 3D Inhalte und Mixed Reality - User und Creator
- FAQ
Mit der Apple Vision Pro will das Unternehmen aus Cupertino in naher Zukunft eine Mixed Reality Brille auf den Markt bringen, die auch ohne die Geräte von Apple verwendet werden kann. Der Marktstart in den USA ist für 2024 geplant, wenige ausgewählte Länder folgen. Bis die voraussichtlich 3.500 US-Dollar teure Brille in Deutschland erhältlich ist, wird es noch eine Weile dauern.
Was kann die Apple Vision Pro? Und was bedeuten Tools wie dieses für die Zukunft von CGI?
Was ist Apple Vision Pro?
Wenn du eine Brille für AR erwartest, liegst du falsch. Apple hat mit der Vision etwas geschaffen, das das Unternehmen selbst als räumlichen Computer bezeichnet. Die Vision Pro wird nicht an dein iPhone oder deinen Mac angeschlossen, damit du einfach etwas mehr siehst. Sondern die Vision Pro ist dein neuer Mac.
Die Brille ist mit einem eigenen Betriebssystem ausgestattet und verarbeitet den Input mehrere Sensoren und Kameras genauso wie das, was du mit Deinem neuen räumlichen Computer da tust, über einen M2 und einen R1 Chip. Das, was du tust, wird dir über zwei OLED Displays (eines je Auge) mit einer Auflösung von jeweils etwas mehr als 4K angezeigt. Das kommt natürlichen Sehen also schon ziemlich nahe. Aber was genau siehst du da überhaupt?
Was bedeutet Spatial Computing?
Räumliches Rechnen, auch als räumliches Computing bekannt, ist eine Art der Informationsverarbeitung, die die physische Welt, in der wir uns bewegen und interagieren, nutzt und darin einbettet.
Dies beinhaltet die Nutzung von Technologien wie Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR), Mixed Reality (MR) und 3D-Computing, um eine Schnittstelle zwischen der digitalen und der physischen Welt zu schaffen. In einem räumlichen Computing-Umfeld kann ein Benutzer beispielsweise durch eine virtuelle Landschaft navigieren oder mit virtuellen Objekten interagieren, als ob sie physisch präsent wären.
Räumliches Computing kann eine Vielzahl von Anwendungen haben, darunter in den Bereichen Gaming, Design, Architektur, Medizin, Bildung, Möbel, Home & Living und vielen mehr. Es ermöglicht ein immersives, interaktives Erlebnis, das weit über das hinausgeht, was mit herkömmlichen zweidimensionalen Bildschirmen möglich ist.
Bedeutung von erweiterter Wahrnehmung
Wenn die Vision Pro dein neuer Mac ist, darfst du den Raum um dich herum als dein neues Display denken. Denn das, was du mit deinem Computer respektive der Brille machst, siehst du integriert in den Raum um dich herum. Du brauchst also kein Display mehr.
Und du bestimmst selbst, wie groß das, was du siehst. Mehrere Bildschirme, Panoramas, die um dich herum laufen und den ganzen Raum füllen - das ist alles kein Problem. Die Brille zeigt dir Aufnahmen mit einer Raumtiefe und -größe, die die Wände des Raums, in dem du dich tatsächlich befindest, sprengen. Trotzdem kannst du jederzeit wahrnehmen, was im realen Raum um dich herum vorgeht: Du bist komplett anwesend.
Auch die Akustik ist dreidimensional und bezieht den Raum um dich herum ein. Sensoren versuchen, eine möglichst genaue Karte der Oberflächen, Texturen und Materialien um dich herum zu erstellen.
Der Ton wird über kleine Lautsprecher ausgegeben, die in den Bügeln der Brille direkt über Deinen Ohren sitzen. Der Ton wird zielgerichtet abgegeben, ist aber immer individuell auf die Raumbedingungen abgestimmt. Dadurch hörst du auch dreidimensional und findest dich grundsätzlich mitten im Geschehen wieder.
Anders als bei Kopfhörern mit Active Noise Cancellation hörst du aber jederzeit, was um dich herum passiert. Du bist also weiterhin ansprechbar und nimmst am Geschehen um dich herum teil.
Die technischen Details sparen wir uns an dieser Stelle, die kannst du dir jederzeit an anderer Stelle im Netz holen - zum Beispiel auf der Apple Produktseite.
Bedienung von Apple Vision Pro
Eine Tastatur hat die Vision Pro nicht, und nach einer Maus suchst du auch vergeblich. Beides brauchst du nicht, um mit diesem neuartigen Computer zu arbeiten. Denn die Brille reagiert auf Deine Augenbewegungen.
Du kannst Apps steuern, allein indem du sie fixierst. Drückst du jetzt die Finger zusammen, wählst du das aus, was du mit den Augen fixierst. Wischen, Vergrößern, Verkleinern - die Gesten funktionieren einwandfrei.
Du bedienst die Vision Pro völlig unproblematisch, wenn du auf dem Sofa lümmelst, am Küchentisch sitzt oder durch den Raum gehst. Durch die vielen integrierten Sensoren und Kameras weiß das Gerät immer genau, was deine Augen und deine Hände machen.
Für wen ist die Apple Vision Pro interessant?
Die Apple Vision Pro ist mit 3.500 US-Dollar als Einstiegspreis nicht eben kostengünstig. Als nettes Gadget neben Desktop, Laptop, iPad und iPhone leistet man sich das nicht einfach so. Du musst schon von den Möglichkeiten, die dieser neuartige Computer dir bietet, überzeugt sein.
Anwendungen werden anfänglich noch eher im Bereich der bereits existierenden Apps und der Unterhaltung liegen. Trotzdem ist von Apple auch angedacht, dass mit der Vision Pro gearbeitet wird. Videomeetings, Bürosoftware, Designsoftware - das ist alles verfügbar.
Du setzt die Vision Pro auf, drückst den kleinen Knopf oben auf dem Rahmen der Brille und befindest dich mitten in einer Mixed Reality. Das Menü erscheint sofort vor Dir. Bemerkenswert ist, dass der physische Druck auf den Knopf das Bild nicht zum Wackeln bringt. Hier rutscht oder ruckt nichts weg, das Bild ist absolut stabil.
Revolutioniert die Apple Vision Pro also mit Mixed Reality die Art und Weise, wie wir arbeiten?
Ja und nein. Zuerst einmal sieht alles nicht viel anders aus als sonst. Die Apps mit ihren Bedienoberflächen sehen aus wie immer, stehen nur vor dir im Raum und sind so groß, wie du es gerade gerne hättest. Es gibt keine Apps, die es nur hier gibt - bislang.
Und natürlich ist es komfortabel, etwas nach rechts zu blicken und die drei Leute aus dem Videomeeting über Facetime ganz groß da zu sehen, wo das Sofa steht, während gleichzeitig direkt vor dir dein Arbeitsbildschirm sichtbar ist und du etwas weiter links die Bildschirme deiner Gesprächspartner ziemlich groß betrachten kannst. Das ist komfortabel.
Aber was ist daran wirklich neu und ungewöhnlich? Über mehrere (große) Bildschirme oder andere Hardware war das ja bisher auch schon machbar.
Keine echte Sicht - alles Kamera und CGI
Wirklich neu - und hier wird es für die CGI/ 3D Branche interessant - ist, dass du niemals wirklich den Raum um dich herum siehst. Oder deine Gesprächspartner in Facetime. Du siehst immer nur generierte Bilder.
Die Vision Pro von Apple ist zwar aus richtig schwerem, gutem Glas und einem Aluminiumrahmen gefertigt. Aber sie ist nicht zum Hindurchsehen geeignet.Denn vor deinen Augen befinden sich OLED-Displays. Die sind einfach nicht durchsichtig.
Was du siehst, ist das Bild, das die Kameras der Brille um dich herum aufnehmen und dir auf die Displays spielen - in Echtzeit. Deine Gesprächspartner im Meeting sehen dich nicht. Sie sehen eine Persona, die die Vision Pro von dir kreiert hat und die deine Mimik und Gestik zeigt. Sie sehen nicht, dass du gerade die Vision Pro trägst, während du dich mit ihnen in einem Videomeeting befindest - denn die Brille ist so groß, dass sie deine Gesichtszüge und deine Mimik gar nicht sehen könnten.
Stichwort Immersion: Wie viel von deiner Umgebung hinter den verschiedenen offenen Fenstern sichtbar ist, bestimmst du über die Digital Crown. Einfach drehen, um den Bereich der virtuellen Realität weiter auszudehnen oder zusammenzuschrumpfen. Da Siri integriert ist, kannst du auch auf das Mikrofon blicken und Sprachbefehle geben.
Bisher gibt es nur wenige Anwendungen, die die Vorteile der Apple Vision Pro wirklich ausschöpfen. Disney beispielsweise hat zusätzliche Inhalte geschaffen, die sich mit diesem neuen Computer erkunden lassen und an den bekannten Merchandise anknüpfen. Die Stärken der Immersion werden hier schon ziemlich gut ausgereizt - das hat Unterhaltungswert.
Die Vision Pro kann 3D. Und zwar zeigen die beiden OLED Displays 3D so, wie das vermutlich ursprünglich gedacht war: Die Tiefe und Schärfe der Inhalte ist unglaublich. Die Vision Pro ist mit 3D Kameras ausgestattet, sodass auch entsprechende Bilder aufgenommen werden können.
Allerdings sind diese Bilder in gewissem Sinn statisch: Nimmst du eine Szene vor dir auf, kannst du zwar über eine leichte Kopfneigung deinen Blickwinkel beim späteren Ansehen verändern. Aber das funktioniert bislang nur in einem kleinen Rahmen, komplett verändern kannst du deinen Blickwinkel nicht. Du kannst weder in die Szenen hinein-, noch außen herum auf die andere Seite gehen.
3D Inhalte und Mixed Reality - User und Creator
Zwei Szenarien sind in Sachen CGI / 3D und Vision Pro zu unterscheiden: Zum einen ist da ein unglaublich hungriges, technikaffines Publikum, das unterhalten werden will und die extreme Bildbrillanz und die Bildstabilität, die Tiefenschärfe und dreidimensionale Wirkung dieser Brille genießt und sich Inhalte dafür wünscht.
Hinsichtlich des digitalen Raumerlebnisses ist die Apple Vision Pro eine überaus interessante Anwesenheit, ganz ohne Frage. Daraus ergibt sich ganz natürlich das zweite Szenario: Irgendjemand muss die Inhalte schaffen. Denn natürlich wird es nicht nur um die Landschaftsaufnahmen des letzten Urlaubs oder den nächsten James-Bond-Streifen gehen, wenn sich immer mehr Menschen diesen räumlichen Computer zulegen.
Schon jetzt bewirbt Apple das Gerät damit, dass die visuellen Inhalte der Achtsamkeit-App sich über den gesamten Raum ausdehnen lassen, sodass die Entspannungsübungen noch effektiver werden. Das sind keine Bilder, die mit Kameras aufgenommen wurden - das sind CGI, computer generated images.
Wirklich neu und interessant ist nicht das Produkt Apple Vision Pro, sondern der Ansatz, wie Mixed Reality hier verstanden wird. Der räumliche Computer, wie Apple die Brille nennt, ist in der Bedienung sehr viel intuitiver und natürlicher als alles, was bislang an Computer auf dem Markt erhältlich ist.
Das natürliche Körpergefühl wird weniger gestört, die Bedienung ist durch die Natürlichkeit der Bewegungen, der Interaktionen mit der Vision Pro, ergonomisch im tiefsten Wortsinn. Der Übergang zwischen Real Life und Virtual Reality ist so natürlich, dass er an CGI/3D eine Herausforderung stellt. Und die nehmen wir gerne an!
Denn, und das ist das dritte Szenario, natürlich ist die Vision Pro als Arbeitsgerät für Menschen, die CGI/ 3D images erstellen, durchaus interessant. Die verschiedenen Features revolutionieren zwar vielleicht nicht die Arbeit mit der aktuell vorhandenen Software, aber sie machen sie sehr viel angenehmer.
Wenn kleinste Details vom Bildschirm in den Raum wandern und auf jede beliebige Größe gebracht werden können, ohne ihre Schärfe zu verlieren, lässt sich damit ganz anders arbeiten. Wenn Hand-Auge-Koordination bei der grafischen Arbeit mit Maus oder Zeichenstift nicht mehr nötig ist, weil integrierte Kameras den winzigen Bewegungen der Pupille folgen, dann eröffnet das ganz neue Möglichkeiten.